Index
Freiland
Das Freiland des Botanischen Gartens zählt mit einer Fläche von rund 2 ha zu den kleinsten Außenanlagen botanischer Gärten in Deutschland. Trotzdem zeichnet er sich durch eine überraschende Vielfalt an Pflanzenarten, Lebensräumen und gartenarchitektonischen Besonderheiten aus. Auf engem Raum werden naturnah gestaltete Vegetationstypen nachgebildet, die harmonisch ineinander greifen und durch ihre raffinierte, kleinräumige Gestaltung den Garten für jeden Besucher individuell erlebbar machen. Bestimmend für das Erscheinungsbild im Freiland ist der reiche alte Baumbestand. Neben heimischen Eichen, Linden oder Buchen gedeihen Mammutbäume, Ginkgos und viele weitere Exoten. Zwei große Maulbeerbäume zeugen von Versuchen mit der Seidenraupenzucht im 19. Jahrhundert.

Im Sommer sind nicht winterharte subtropische Gehölze als geografisch geordnete „Kalthausgruppen“ im Areal vor den Gewächshäusern aufgebaut. Im Ostteil des Gartens werden in der Systemanlage die Verwandtschaftsverhältnisse der bedecktsamigen Blütenpflanzen gezeigt. Daneben wird in einem kleinen Gewürzgarten die kulinarische Seite der Botanik vorgestellt. Nach Inhaltsstoffen oder Ähnlichkeit der Wirkungen sind im Arzneipflanzengarten wichtige Heilpflanzen in sechseckigen Beeten gruppiert. Eine ökologisch-morphologische Abteilung veranschaulicht Aspekte der Blütenökologie, der Samenverbreitung und besondere Standortanpassungen. Das Alpinum beherbergt Pflanzen, deren Heimat sich in den Gebirgen oberhalb der Waldgrenze findet. Benachbart dazu erstrecken sich ein Feuchtgebiet, ein Moor, Bereiche mit Sandvegetation und eine kleine Steppe.
Neischl-Höhle
In der Südwestecke des Botanischen Gartens befindet sich die Neischl-Höhle, eine Nachbildung einer Dolomit-Tropfsteinhöhle der Frankenalb.
Der etwa 25 m lange und bis 5 m hohe Höhlenraum zeigt in erstaunlicher Natürlichkeit hängende Tropfsteine und stehende Sinterbildungen in großer Formenvielfalt, die täuschend nachgebildet sind, was dem Raum eine faszinierende und beeindruckende Wirkung verleiht. Das Baudenkmal ist eingebunden in die natürliche Vegetation der Hang-Buchenwälder der Frankenalb. Auch die Hochfläche war früher mit Fels- und Trockenrasenpflanzen besiedelt.

Wie kam die Neischl-Höhle in den Botanischen Garten?

Dr. phil. Adalbert Neischl (1853 – 1911) war Geologe und gilt als Begründer der modernen wissenschaftlichen Höhlenvermessung in Franken. Nach gründlichen geologischen Untersuchungen lieferte er in seinem 1904 erschienenen Werk „Die Höhlen der Fränkischen Schweiz und ihre Bedeutung für die Entstehung der dortigen Täler“ erstmals für viele fränkische Höhlen genaue Pläne.
Auf der Bayerischen Jubiläums-Landes-Ausstellung 1906 im späteren Nürnberger Luitpoldhain zeigte Adalbert Neischl die Nachbildung einer Jurahöhle, die die wesentlichen Elemente des Frankenjura illustrierte: Charakteristische Felsbildungen, die typische Vegetation, ein geologisches Schichtenmodell und die Nachbildung einer Tropfsteinhöhle. Von Fachkreisen erhielt er viel Lob für seinen Beitrag. Um den geologischen Aufbau des Modells auf Dauer zu erhalten, bot er der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg an, die Höhle und den Schichtaufbau im Botanischen Garten in veränderter Form erneut aufzubauen.
Die Universitätsverwaltung fragte bei der zuständigen Regierungsbehörde (damals Innenministerium) nach, ob sie das Geschenk annehmen dürfe. Als dann Neischl auch die Kosten für die Verlegung nach Erlangen übernahm, wurde die Höhle im Botanischen Garten aufgebaut und am 4. November 1907, dem 164. Gründungstag der Universität, feierlich eröffnet.

„Heute stellt sich dem Auge das Äußere […] als Abbild einer fränkischen Dolomitlandschaft dar, während das Innere des Hügels eine Höhle mit allen Merkmalen unserer fränkischen Tropfsteinhöhlen birgt, ein Lehr- und Anschauungsmittel, wie es wohl keine Universität ihr eigen nennt.“
Aus: Adalbert Neischl, 1907
Verfall und Sanierung

Beim Bau der Höhle war ein Holzgerüst erstellt worden, das die schützende Außenschale und die Innenschale aus Drahtgeflecht und Zementmörtel mit den Tropfsteinen und Sinterbildungen trug. Bald schon stürzten die hohen Außenaufbauten ab und die Höhle musste schließlich in den 40er Jahren durch eine Betondecke notdürftig gesichert werden. Der Verfall schritt jedoch fort. Vielfältige Versuche der Universität zur Erhaltung der Anlage scheiterten an den Kosten. Diese Situation änderte sich, als der „Freundeskreis Botanischer Garten Erlangen“ 2005 die mittlerweile als wertvolles Baudenkmal eingestufte Höhle für 30 Jahre von der Universität in Erbpacht übernahm. Der Freundeskreis verpflichtete sich zu Sanierung und Unterhalt des Objekts und konnte durch großes Engagement die Mittel für eine Sanierung einwerben. Unter dem Schutz eines großen Zeltdaches wurde die alte Höhlenkonstruktion freigelegt und mit einer neuen Außenhülle aus Beton überbaut. Bis auf die charakteristischen Felselemente wurde die Anlage begrünt und konnte genau 100 Jahre nach ihrer Errichtung wieder für Besucher zugänglich gemacht werden.

Das Schichtenmodell des Frankenjura
Die leicht schräg einfallenden Schichten des geologischen Aufbaus der Frankenalb sind in einem Modell im Maßstab 1:100 nachgebildet. Es reicht vom braunen Doggersandstein (Eisensandstein) über den geschichteten Malmkalk bis zu den Dolomitbildungen aus Riffen des Jurameeres.
Der Bewuchs der Anlage zeigt Arten typischer Pflanzengesellschaften des Juragebietes. Im Schatten großer Buchen und Eiben wachsen im Frühjahr dichte Bestände von Bärlauch (Allium ursinum) und des Buschwindröschen (Anemone nemerosa). Bingelkraut (Mercurialis annua), Eisenhut (Aconitum napellus), Akelei (Aquilegia vulgaris) und Wurmfarn (Dryopteris filix-mas) ergänzen die Pflanzung. Auf der sonnigen Südwestseite der Anlage finden sich Elsbeere (Sorbus torminalis), Liguster (Ligustrum vulgare) und Wacholderbüsche (Juniperus communis) mit der Strauchigen Kronwicke (Hippocrepis emerus) oder dem Echten Salomonssiegel (Polygonatum odoratum).
Ein Dolomitfelsen aus der Gräfenberger Gegend erinnert mit seiner Inschrift an den Schöpfer der Neischl-Höhle.
Gewächshäuser
Die Gewächshäuser des Botanischen Gartens in Erlangen beherbergen eine große Vielfalt von Pflanzen der tropischen und subtropischen Gebiete. Auf einer Fläche von 1000m² finden sich Pflanzen unterschiedlicher Vegetationstypen und ermöglichen den Besuchern eine kleine Reise um die Welt. Durch eine geschickte Raumgliederung und eine naturnahe Gestaltung wird die Wahrnehmung von wichtigen Naturraumtypen und Biotopen nachgebildet. Auf engstem Raum entstehen für die Gäste auf diese Weise vielfältige Eindrücke, die die beeindruckende biologische Vielfalt verdeutlichen.
Termine
Weitere Termine
- 02Dez.
- 03Dez.
- 06Dez.
- 13Dez.14:30 – 16:00
Anmeldung unter bg-fuehrungen@fau.de
- 10Jan.14:30 – 16:00
Wintervogelfutterstelle des LBV im Botanischen Garten
- 14Jan.19:00 – 20:30
KH 0. 016, Kollegienhaus, Universitätstr. 15
- 28Jan.19:00 – 20:30
KH 0. 016, Kollegienhaus, Universitätstr. 15
- 04Feb.19:00 – 20:30
KH 0. 016, Kollegienhaus, Universitätstr. 15
- 07März14:30 – 16:00
Anmeldung unter bg-fuehrungen@fau.de
- 29März11:00 – 12:30
Freiland des Botanischen Gartens
Weitere Termine
Kontakt
Büro Botanischer Garten / Aromagarten
Angelika Jechow
Raum: Raum 106Arbeitstage: Montag, Dienstag
Loschgestr. 1
D-91054 Erlangen
Eva Krüger
Raum: Raum 106Arbeitstage: Mittwoch, Donnerstag
Loschgestr. 1
D-91054 Erlangen
Gartenleitung
Bildung, Ausstellungen, Sammlungen
Katrin Simon
Auf eigene Faust
Kostenfreie Angebote
Der Botanische Garten ist mit seinen Gewächshäuser und dem Freiland ein räumlich begrenzter Außerschulischer Bildungsort. Aufgrund der engen Wegesituation und begrenzten Aufenthaltsmöglichkeiten für größere Gruppen ist der Besuch von Klassen und Gruppen immer anzumelden:
Zur Buchung bitte das Kontaktformular ausfüllen
Bitte berücksichtigen Sie, dass eine Bearbeitung Ihrer Buchungs-Anfrage bis zu 14 Tage dauern kann.
Bei der Planung Ihres Besuches lassen sich leicht verschiedene Angebote kombinieren. So können Schulklassen ein pädagogisches Angebot / Führung buchen und im Anschluß mit der Forscherrallye oder dem Lernzirkel den Botanischen Garten selbst erkunden.
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Garten-Rallye `Antonia Botanika´

Die Garten-Rallye `Antonia Botanika´ entstand im Rahmen des 18. Internationalen Comicsalons Erlangen. Durch die ansprechende altersgerechte Gestaltung und die interaktiv aufgebauten Seitenlayouts werden Kinder auf besondere Aspekte des Gartens aufmerksam gemacht und können diese im Anschluss selbständig weiter entdecken und erleben. Auf diese Weise dient die Garten-Rallye als wichtiger Impulsgeber und bietet Kindern einen Anreiz, genauer hinzusehen und die vielen Besonderheiten der Tier- und Pflanzenwelt gezielter unter die Lupe zu nehmen.
Forscherhefte für 3,- € im Eingang zu den Gewächshäusern
Antonia BotanikaHSU: Jgst. 2: Lebensraum Hecke & Wiese: Bestimmung von Tieren und Pflanzen im heimatlichen Umfeld
HSU: Jgst. 3/4: Sammeln, Vergleichen und Ordnen von Tieren und Pflanzen im heimatlichen Umfeld
NuT: Jgst. 5: Samenpflanzen als Lebewesen, Vergleichen von Wind- & Tierbestäubung, Ökosystem Grünland
Mit Actionbound auf botanischer Entdeckungstour
Mit der App Actionbound und einem Smartphone kann man auf eine digitale Schnitzeljagd durch den Garten starten und verschiedenen Aufgaben lösen. Um die notwendigen Daten herunterzuladen steht am Eingang zu den Gewächshäusern das kostenfreie Bayern WLAN zur Verfügung.
Bound Boganil
Das Botanische-Garten-Nilpferd Boganil und Nila führen Familien und Kinder von 6-12 Jahren durch den Botanischen Garten. Stationen befinden sich am Totholzgarten, an den Sandflächen, neben dem Moor und bei den Fleischfressenden Pflanzen.
Bound BoganilVon Baum zu Baum im Botanischen Garten
Diese digitale Schnitzeljagd hat das Leben der Bäume zum Schwerpunkt. Wie funktioniert die Wasser-Aufnahme, welche besonderen Eigenschaften hat ein Baum und welche Bäume gibt es im Botanischen Garten zu entdecken? Für Familien und Kinder von 10-13 Jahren.
Von Baum zu BaumDie fantastische Welt der Moose
Auf diesem Spaziergang mit der App Actionbound kann man die faszinierende Welt der Moose kennenlernen. Diese unterschätzten Pflanzen sind klein und werden deshalb oft übersehen. Für Familien und Kinder von 10-13 Jahren.
Moos BoundAromagarten-Duftforscher
Mit digitaler Führung können Familien und Kinder von 6-12 die unterschiedlichen Duftpflanzen im Aromagarten entdecken. Lernt welche Pflanze nach Cola riecht und welches Aroma den Absinth auszeichnet. Interessant ist auch bei welcher Pflanze die Rinde beim Reiben einen individuellen Duft freigibt.
Bound „Aromagarten-Duftforscher“
Zielgruppe: Familien und Schüler im Alter von 8-14 Jahren.
HSU: Jgst. 3/4: Sammeln, Vergleichen und Ordnen von Tieren und Pflanzen im heimatlichen Umfeld
NuT: Jgst. 5: Samenpflanzen als Lebewesen, Vergleichen von Wind- & Tierbestäubung, Ökosystem Grünland
Garten-Spaziergang mit allen Sinnen
Bei dem Garten-Spaziergang mit allen Sinnen sollen Schüler und Schülerinnen mit offenen Augen die Lernumgebung des Botanischen Gartens entdecken können. Als Orientierung gibt es die Handreichung für den ersten Gartenbesuch.
Handreichung Garten-Spaziergang
Umsetzung im Unterricht: Lehrkraft und Klasse besprechen gemeinsam den ersten Besuch des Botansichen Gartens und finden dabei heraus, welche thematischen Schwerpunkte für die Schülerinnen und Schüler von besonderem Interesse waren (Selbstbestimmtes Lernen im Botanischen Garten).
HSU: Jgst. 2: Lebensraum Hecke & Wiese: Bestimmung von Tieren und Pflanzen im heimatlichen Umfeld
HSU: Jgst. 3/4: Sammeln, Vergleichen und Ordnen von Tieren und Pflanzen im heimatlichen Umfeld
Erfassung der Flora und Fauna mit iNaturalist
Jede Beobachtung kann zur Erforschung der Biodiversität beitragen, vom seltenen Schmetterling bis zum gewöhnlichen Eichhörnchen. Über die Plattform iNaturalist können Besucher ihre Beobachtungen in den Gärten der FAU hochladen und von beteiligten Artenkennern Hilfe bei der Bestimmung erhalten.
Zielgruppe: Erwachsene und Schüler ab 12 Jahren.
NuT: Jgst. 5: Samenpflanzen als Lebewesen, Vergleichen von Wind- & Tierbestäubung, Ökosystem Grünland
Biologie: NeT Jgst. 12: Anthropogene Einflüsse auf Ökosysteme und der Wert der Natur
Film ab: Werbung für die Vielfalt
8. – 10. Klasse, 90 min, kostenfrei

Die Schüler entwickeln eine Werbekampagne, die zum Staunen über die Vielfalt von Regenwäldern und Mangroven einlädt. Mit den zur Verfügung gestellten Materialien wird in Kleingruppen ein kurzes Video in den tropischen Gewächshäusern gedreht und im Anschluss vorgestellt.
Aufgabenstellung: Vielfalt der Regenwälder
Geographie: Jgst. 10: Klima- und Vegetationszonen, Klimaschutz, Geopolitik, Leben in einer Welt
Biologie: Jgst. 10: Der Mensch als Umweltfaktor, Populationsdynamik und Biodiversität
Ethik: Jgst. 8: Umweltethik; Evangelische Religion : Jgst. 10: Gerechtigkeit und Frieden in der Welt
Politik und Gesellschaft: Jgst. 9: Globalisierung verstehen
Lernzirkel zum Tropischen Regenwald
8. -10. Klasse, 90 min, kostenfrei

Stationen-Lernen im Tropengewächshaus: Die Schüler werden hierfür in Gruppen mit jeweils 4-5 Schülern eingeteilt und bearbeiten selbständig Arbeitsblätter an 5 verschiedenen Stationen im Tropengewächshaus. Jede Gruppe beginnt an einer anderen Station. Nach der erfolgreichen Bearbeitung wechseln die Kleingruppen durch.
Die Unterlagen müssen unter www.botanischer-garten.uni-erlangen.de/pdf/lernzirkel.pdf heruntergeladen werden.
Die Lösungsvorschläge werden der Lehrkraft nach Anmeldung per Mail zugeschickt.
Die zugehörigen Materialien werden an dem gebuchten Termin in einer Box im Eingang zu den Gewächshäusern bereit gestellt.
Geographie: Jgst. 10: Klima- und Vegetationszonen, Klimaschutz, Geopolitik, Leben in einer Welt
Biologie: Jgst. 10: Der Mensch als Umweltfaktor, Populationsdynamik und Biodiversität
Ethik: Jgst. 8: Umweltethik; Evangelische Religion: Jgst. 10: Gerechtigkeit und Frieden in der Welt
Politik und Gesellschaft: Jgst. 9: Globalisierung verstehen
Buchbar Di – Fr von 9:30 – 15:30
Zur Buchung bitte das Kontaktformular ausfüllen
Schaubienenkasten
Im Schaubienenkasten nahe dem Moor können Besucher das faszinierende Leben eines Bienenvolkes entdecken. Wer Geduld hat, der findet vielleicht die Königin – sie ist in der Regel markiert.
Besucher-Hinweise
Der Botanische Garten und der Aromagarten sind Einrichtungen der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU).
Es gilt die Hausordnung der FAU.
Diese ist einsehbar unter:
https://www.intern.fau.de/liegenschaften-und-gebaeudemanagement/gebaeudemanagement/hausordnung/
Hunde an der Leine sind erlaubt.
Der Botanische Garten ist in manchen Bereichen nicht barrierefrei.
Toiletten befinden sich im Eingangsbereich der Gewächshäuser und sind behindertenfreundlich.
Öffentliche Toiletten befinden sich im Schloßgarten am südlichen Ein- bzw. Ausgang zum Schloßplatz.
Die nächste weitere öffentliche Behindertentoilette befindet sich in der Theaterpassage.
Aromagarten
Der Aromagarten liegt im Landschaftsschutzgebiet des Schwabachgrundes östlich der Erlanger Innenstadt, nur 15 Gehminuten vom Botanischen Garten entfernt. Seit seiner Entstehung 1981 hat sich sein Erscheinungsbild immer wieder verändert. In den letzten Jahre konnten so sorgfältig ausgewählte Duftpflanzen ergänzt, neue Pflegekonzepte entwickelt und das Angebot der Führungen weiter ausgebaut werden.
Der Aromagarten wird vom Team des Botanischen Gartens betreut und gepflegt. Alle Pflanzen müssen mit den oft extremen, meist sehr trockenen Bedingungen im Garten auskommen. Auf chemischen Pflanzenschutz und eine dauerhafte Bewässerung wird verzichtet. Der Aromagarten bietet eine große Auswahl heimischer und exotischer Duft- und Aromapflanzen auf rund 9.000 m². Die ätherischen Wirkstoffe der einzelnen Pflanzen können am besten wahrgenommen werden, indem man vorsichtig durch die Pflanze streicht und an den Blättern reibt.
Botanischer Garten
Der Botanische Garten zeigt Pflanzenarten aus den verschiedensten Klima- und Vegetationszonen: Von den Wüsten bis zum Tropischen Regenwald und von den Berggipfeln bis zum Meer sind unterschiedlichste Lebensräume mit ihren Pflanzen vertreten. Neben den Exoten ferner Länder spielen auch die heimischen Landschaftstypen wie Sandmagerrasen oder der Franken-Jura eine besondere Rolle. In der Medizinstadt Erlangen kommt dem Arzneipflanzengarten eine besondere Bedeutung zu. Biologische und ökologische Pflanzungen sowie die System-Anlage runden das Bild ab.
In den Gewächshäusern können Besucher die Pflanzen der tropischen Regenwälder entdecken. Sukkulente Gewächse der Wüsten und Halbwüsten, tropische Nutzpflanzen, eine Mangrove, Epiphyten, und Pflanzen der Gebirgsregenwälder sind in den angrenzenden Gewächshäusern untergebracht. Das Canarenhaus zeigt die Pflanzen der mediterranen Regionen und der Makaronesischen Inseln.
„Der Botanische Garten Erlangen ist zwar einer der kleinsten Gärten Deutschlands. Er ist aber gärtnerisch bis in die feinsten Details gelungen angelegt und bietet viele Anregungen, besonders auch für den Naturschutz, durch die gute Darstellung bedrohter Lebensräume.“
Aus: Schmidt, Loki: Die Botanischen Gärten in Deutschland. Hoffmann und Campe, Hamburg, 1997
Geschichte
Die Geschichte des Erlanger Botanischen Gartens reicht im weitesten Sinne zurück bis ins Jahr 1626, als in Altdorf ein medizinisch-akademischer Garten für die neu gegründete Universität der Stadt Nürnberg eingerichtet wurde. Dieser „Hortus Medicus“ in Altdorf war der siebte derartige Universitätsgarten Deutschlands. Nach seiner Auflösung kamen einige Pflanzen von dort nach Erlangen.
Bereits wenige Jahre nach der Errichtung der heutigen Friedrich-Alexander-Universität in Erlangen (1743) war hier 1747 vor dem heute nicht mehr vorhandenen Nürnberger Tor in der südlichen Altstadt, ein Botanischer Garten angelegt worden, er bestand nach wechselvollen Zeiten bis 1825.
Der jetzige Garten an der Nordseite des Schlossgartens umfasst eine Grundfläche von ca. 2 ha, wovon ca. ein Zehntel von Gewächshäusern eingenommen wird. Er ist in 3 wesentlichen Gestaltungsphasen entstanden: Zunächst waren regelmäßige geometrische Beete für Nutzpflanzen, Ein- und Mehrjährige bestimmend, später wurden große Teile pflanzensystematisch geordnet und durch verschlungene Wege gegliedert. Inzwischen liegt ein Schwerpunkt auf Gartenbereichen mit heimischen Pflanzengesellschaften, gleichzeitig wurden Flächen für Nutzpflanzen, Pflanzengeographie, Systematik und Biologische Anlagen beibehalten.
1892 wurde das Botanische Institutsgebäude in der Mitte des Gartens gebaut, das nach mehreren An- und Umbauten seit 1993 vom Virologischen Institut genutzt wird. Die Gewächshäuser wurden 1964 erbaut.
Genaueres zur Geschichte des Gartens und den Personen finden Sie in der Chronik- „Der Botanische Garten der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg 175 Jahre im Schlossgarten – Geschichte, Chronik, Personen“:
https://botanischer-garten.cms.rrze.uni-erlangen.de/files/2021/08/2004-chronik.pdf
Das ganze Jahr ein Erlebnis
Der Botanische Garten ist ein Ort der Entspannung in der Stadt und bietet ein Erlebnis für die ganze Familie. Für den Pflanzenkenner und -freund ist der Garten zudem ein Ort der Anregung und Erfahrung. Stets aufs Neue bieten sich hier Einblicke in eine bezaubernde Formen- und Artenvielfalt von Pflanzen aus aller Welt.
Für Interessierte und Wissensdurstige werden von März bis November im Freiland und in den Gewächshäusern regelmäßig Führungen angeboten. Darüberhinaus erläutern Ausstellungen und Beschilderung dem Besucher die verschiedenen Pflanzen- und Vegetationstypen.
Von der arktischen Tundra bis zum tropischen Sumpf
Der Botanische Garten hat ein sehr breites Sortiment von Pflanzenarten der verschiedensten Klimate und Vegetationsgebiete aufzuweisen, das von der arktischen Tundra bis zum tropischen Sumpf reicht: beispielsweise Hochgebirgspflanzen mediterraner Gebirge (Alpinenhaus), Pflanzen tropischer Regenwälder oder Pflanzen der makaronesischen Inseln (z. B. Canaren). Zudem gibt es Gewächshäuser für sukkulente Gewächse der Wüsten und Halbwüsten, für tropische Nutzpflanzen und Gebirgsregenwälder.
Im Freiland sind besonders hervorzuheben der Gewürzgarten mit zum Teil sehr alten Kulturpflanzen, eine biologisch-ökologische Anlage, wo dem Besucher die Beziehungen zwischen der Gestalt der Pflanze und ihrer Umwelt nähergebracht werden, oder das Pflanzensystem, wo ausgewählte Pflanzenarten nach verwandtschaftlichen Beziehungen geordnet sind. Dazu kommen Anlagen, die heimische Vegetationstypen zeigen, wie Sandmagerrasen, Laubwälder, Sumpfpflanzen, die Steppe und das Alpinum.
Ein Pflanzensortiment für vielfältige Zwecke und Aufgaben
Ein breitgestreutes Pflanzensortiment der verschiedenen Klimate und Vegetationsgebiete ermöglicht die Versorgung der Universitätsinstitute mit Pflanzenmaterial für Experimente und Demonstrationen. Außerdem werden Pflanzen an Schulen abgegeben, gelegentlich auch an Sammler. Ebenso gehört es zu den Hauptaufgaben eines Universitätsgartens, systematische und vegetationskundliche Zusammenhänge aufzuzeigen.
Durch die Verarmung der Natur bekamen die Botanischen Gärten eine ergänzende Funktion, nämlich die Erhaltung (Weiterkultur) vom Aussterben bedrohter Pflanzenarten unserer Heimat. So sind hier auch Arten zu finden, die in der Natur leider nur noch selten zu sehen sind.
Umweltbildung im Schulbesuch
Schmetterlingsprojekt
Grundschule und 5./6. Klasse, 140 €, 2 x 45 min

Im Rahmen eines Schmetterlingsprojektes für Grundschulen möchte der Botanische Garten Schüler dazu einladen, das enge Zusammenwirken von Wildpflanzen und Insekten besser kennenzulernen. Nach einer Einweisung in das Projekt in ihrem Klassenzimmer, betreuen die Schulklassen die Ihnen übergebenen Raupen des Distelfalters über einen Zeitraum von ca. 3 – 5 Wochen. So lernen die Schüler die verschiedenen Entwicklungsstadien des Distelfalters aus nächster Nähe kennen. Durch die Beobachtung und die Pflege der Raupen gewinnen die Schüler ein tieferes Verständnis und eine eigene Wertschätzung für unsere Umwelt. Nachdem die voll entwickelten Distelfalter geschlüpft sind, werden sie im Umfeld der Schule an einem geeigneten Standort freigelassen. Im Anschluss kann die Klasse überlegen, welche Beiträge sie zu einer geeigneteren Lebensumwelt für Schmetterlinge leisten können.
Ergänzendes Angebot des Botanischen Gartens: Nektar, Duft und Farbe, Biodiversitätsberatung für Schulen
Zuchtbeginn: Nach den Oster- bzw. Pfingsferien, Rückgabe der Netzkäfige vor den nächsten Schulferien
Zur Buchung bitte das Kontaktformular ausfüllen
Biodiversitätsberatung für Schulen in Erlangen
Lehrer / Schulleitung, vor Ort Beratung zur Gestaltung des Schulumfelds, 70 €
Hier zeigen kompetente Umweltpädagogen, welche einfachen und leicht umsetzbaren Möglichkeiten sich für einen Insektenschutz und mehr Artenvielfalt im Umfeld der jeweiligen Schule anbieten. Durch Schulprojekte können viele dieser einfachen Gestaltungsideen leicht umgesetzt werden. Diese Biodiversitätsberatung für die nähere Schulumgebung kann eine wichtige Grundlage für eine weitere erfolgreiche Einbindung einer Umweltbildung direkt an den Schulen bieten.
Zeitraum: 2 x eine Doppelstunde nach Bedarf
Zur Buchung bitte das Kontaktformular ausfüllen
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