Tagung Netzwerk Botanische Kunst
Internationale Tagung von Botanischen Künstler*innen
im Botanischen Garten Erlangen, 21. Juni – 23. Juni 2024
Das Thema der Botanischen Illustration und Zeichnung hat im Botanischen Garten der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg eine lange Tradition. Durch verschiedene Aquarell- und Illustrationskurse, die über die letzten Jahre im Garten statt gefunden haben, hat sich eine aktive Gruppe von Zeichnerinnen gebildet, die sich regelmäßig im Garten treffen. Gemeinsam mit dem Netzwerk Botanische Kunst Deutschland organisieren sie dieses Jahr eine international besetzte Tagung (21. Juni – 23. Juni 2024) mit zahlreichen Veranstaltungen im Botanischen Garten.
Während der Tagung nutzen die rund 50 Botanischen Zeichner:innen die einmalige Umgebung des Aromagartens und des Botanischen Gartens als Inspirationsquelle. Die pflanzliche Vielfalt der Gärten ermöglicht ein konstantes Vergleichen von Original und Abbild, das für die detailgetreue Darstellung notwendig ist. Rudolf Höcker erläutert auf seiner Führung die Besonderheiten des Goldenen Schnittes und die geheimnisvolle Ordnung der Natur. Faszinierende Beispiele finden sich in der Anordnung von Blättern und Blütenständen mancher Pflanzen.
In der benachbarten Universitätsbibliothek wird Dr. Christoph Jensen einzelne Botanische Werke aus dem umfangreichen Bestand der Handschriftensammlung zeigen und deren Hintergrund erläutern. Hierzu gehören Werke des Spätmittelalters und der Frühen Neuzeit, darunter aus der Privatbibliothek des Christoph Jacob Trew (1695-1769), Originalausgaben des Hortus Eystettensis mit Vorzeichnungen und Entwürfen sowie weitere Bücher von bedeutenden Persönlichkeiten der botanischen Darstellung von Leonhard Fuchs und Pietro Andrea Mattioli bis Elisabeth Blackwell und Pierre Joseph Redouté.
Netzwerk Botanische Kunst
Bei dem Wort „Pflanzenbilder“ denken viele Menschen an die Illustrationen in alten Kräuterbüchern. Dass es heute eine große, internationale Szene von Pflanzenzeichner*innen gibt, ist wenigen bewusst. Die Botanische Kunst erlebt seit etwa 30 Jahren eine regelrechte Renaissance. Die zeitgenössischen Botanischen Künstler und Künstlerinnen zeichnen Pflanzen botanisch korrekt und in einer Detailgenauigkeit, die den historischen Werken in nichts nachstehen. Der Umgang mit Farbe, Licht und Räumlichkeit atmet jedoch die Ästhetik unserer Zeit.
50 Botanische Künstlerinnen und Künstler aus Deutschland, Österreich und fünf weiteren europäischen Ländern tagen dieses Jahr im Botanischen Garten Erlangen. Eine Fahrt zum Werk von Faber-Castell in Stein steht auf dem Programm; bei Führungen durch die Handschriftenabteilung der Unibibliothek der FAU und durch den Botanischen Garten werden Illustrationen alter Meister und die Pflanzen selbst studiert. Hauptsächlich wird jedoch praktisch gearbeitet. Erfahrene Künstlerinnen demonstrieren, wie man die Proportionen eines Baumes exakt zeichnet oder die pelzige Behaarung von Insekten darstellt. Das Beleuchten und Fotografieren von Pflanzen zeigt der Nürnberger Fotograf Achim Weinberg, denn natürlich wird heute auch viel nach fotografischen Vorlagen gearbeitet. Meisterklassen bieten die renommierten Künstlerinnen Janie Pirie aus England und Lucilla Carcano aus Italien an. Beide lehren das Zeichnen und Aquarellieren von Sommerfrüchten. Und natürlich werden Tipps und Erfahrungen ausgetauscht und mitgebrachte Zeichnungen gemeinsam begutachtet. Seit im Jahr 2014 einige Künstlerinnen beschlossen, sich jährlich zu treffen, ist das Netzwerk Botanische Kunst beträchtlich gewachsen. Die Initiatorinnen Sylvia Peter und Verena Redmann sind auch in der weltweiten Szene aktiv: sie organisieren den deutsch-Österreichischen Beitrag zum Ausstellungsprojekt „Botanical Art Worldwide“, das in 30 Ländern parallel stattfindet. Die Ausstellung mit dem Thema „Die Vielfalt der Nutzpflanzen“ wird am 18. Mai 2025 in der Galerie „Forum Botanische Kunst“ in Thüngersheim bei Würzburg eröffnet.
Wer Kontakt zum Netzwerk Botanische Kunst aufnehmen möchte, kann sich an
Sylvia Peter info@sylvia-peter.de oder
Verena Redmann verena.redmann@gmx.de
wenden.